Landesbischof Meister besorgt über Lage in Georgien

Eine als Mann lesbare Person mit Brille, Hemd und Sakko steht vor einer Bücherwand und schaut in die Kamera.

Hannover. Der hannoversche Landesbischof Ralf Meister hat sich besorgt gezeigt über die zunehmende Spaltung in Georgien. „Wir hoffen, dass dieser Konflikt um die künftige Ausrichtung Georgiens friedlich bleibt und mit demokratischen Mitteln ausgetragen wird“, sagte Meister als Vorsitzender der Kirchenleitung der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD). Eine Delegation der Kirchenleitung war auf Einladung der Evangelisch-Lutherischen Kirche Georgiens und im Südlichen Kaukasus nach Georgien gereist. Am Donnerstag predigt Meister zum georgischen Gründonnerstag in der Hauptstadt Tiflis.

Bereits am Abend ihrer Ankunft hätten die zwölf Reiseteilnehmer eine große Demonstration gegen das „Agentengesetz“ genannte Vorhaben der Regierung erlebt, hieß es. Kritiker befürchten, dass das Gesetz die Arbeit vieler Nichtregierungsorganisationen erschweren soll. Am Folgetag seien Befürworter des Gesetzes, offenbar mit der Rückendeckung des Staates, ebenfalls auf die Straße gegangen.

Die Kirchenleitung der VELKD habe auch mit hochrangigen Vertretern anderer Religionen gesprochen, etwa mit der Georgischen Orthodoxen Kirche, der 84 Prozent der Landesbevölkerung angehören. Ein Vertreter dieser Kirche habe im Gespräch die große Toleranz herausgestellt, die die Kirche auch anderen Religionsgemeinschaften entgegenbringe, sagte Meister. „Wir wünschen uns, dass diese Toleranz auch in dem aktuellen Konflikt wieder unter Beweis gestellt wird und das Land, das sich auf die erste Apostelgeneration zurückführt, seiner langen christlichen Tradition gerecht wird.“

epd Niedersachsen-Bremen